Das Haus der Frauen

Die Pariser Anwältin Solène steht an der Spitze ihrer beruflichen Karriere, als einer ihrer Mandanten nach einer überraschend verlohrenen Gerichtsverhandlung plötzlich die Nerven verliert und sich über die Brüstung des Gerichtsgebäudes in den Tod stürzt. Solène bleibt zurück – fassungslos, entwurzelt, voller Schuldgefühle – und stürzt ihrerseits in eine tiefe Depression, die von langen Tagen der Leere, der Trauer über die lützliche Trennung von ihrem Freund, übermäßigen Tablettenkonsum sowie der Kündigung ihrer Arbeit in der Kanzlei geprägt sind.

Um einen Weg aus der Krise zu finden, rät Solène Psychologe seiner Patientin zu sozialen Engagement, wovon diese zunächst wenig begeistert ist. Als sie allerdings durch Zufall im Internet auf eine Anzeige einer Hilfsorganisation stößt, gibt Solène sich einen Ruck und wird schließlich in einem Wohnheim für bedürftige Frauen als öffentliche Schreiberin tätig. Von nun an versucht sie, die Gedanken, Sehnsüchte, den Kummer und den Schmerz der Bewohnerinnen im “Haus der Frauen” in Worte zu fassen – in unzähligen Briefen an den Geliebten, die Ausländerbehörde, die Leitung eines Supermarktes oder den in der Heimat zurückgelassenen Sohn. Während Solène anderen hilft und vom umendlichen Leid der Bewohnerinnen des Frauenhauses erfährt, zeigt sich ihr selbst langsam wieder ein Weg aus der eigenen Verzweiflung, erfährt ihr Leben wieder Sinn und Erfüllung.

Das “Haus der Frauen” von Laetitia Colombani ist ein wunderbares Buch über starke, kämpferische Frauen, das dem Leser in eingestreuten Kapiteln tiefe Einblicke in das Leben der Gründerin dieser Zufluchtsstätte, Blanche Peyron, gibt und ihm die Präsenz von Not, Armut, Obdachlosigkeit und Elend im Leben vieler Frauen vor Augen führt.

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