Tommie Goerz, Im Tal

Tommie Goerz ist letztes Jahr mit dem Crime Cologne Award ausgezeichnet worden. Vielleicht kennen Sie von ihm die fränkischen Krimis (zB. Auf dem Keller oder das letzte Bier). Im Tal, irgendwo in der fränkische Schweiz, steht fast allein der Hof. Der Rosser Anton erblickt dort 1897 das Licht der Welt. Er verliert früh seine Mutter, ist dadurch oft allein und schutzlos seinem jähzornigen Vater ausgeliefert. Anton meldet sich freiwillig als Soldat für den 1. Weltkrieg um den Zwängen und Schlägen zu entkommen. Er ist auch im 2. Weltkrieg als Soldat im Einsatz. Aber immer wieder kommt er in das Tal, seine Heimat, zurück. Und jedes Mal bedrängen ihn die Kindheitserinnerungen aufs Neue. Er will so nicht leben und kann doch nicht anders.

Schlicht, kurz angebunden erzählt Tommie Goerz diese fiktive Lebensgeschichte eines Mannes, der selbst wenig redet, lieber schweigt. Und trotzdem entsteht vor meinen Augen beim Lesen ein detailreiches Bild. Der Schluß führt wieder an den Anfang des Buches, ein Kreis wird geschlossen. Das Sterben gehört zum Leben-zum Leben gehört das Sterben dazu.

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