„Ich… die Last, die ich trage, ist noch zu groß“ sagte ich und wich langsam zurück.
„meine auch“, erwiderte er nickend und fügte dann vorsichtig lächelnd hinzu: „wir sollten einen Ort suchen wo wir die abstellen können.“
Haben Sie schon mal im Regen getanzt und das als Glück empfunden, sich für den Applaus bedankt, den die Regentropfen auf unterschiedlichen Gründen ertönen lassen? Probieren Sie es mal. Ich habe das als Kind mit meinen Geschwistern manchmal gemacht und schon fast vergessen.
Tekla, Lilla und Juni-drei Generationen durch die Liebe verbunden.
Tekla heiratet ihre große Liebe, den deutschen Soldaten Otto Adler, und zieht mit ihm zum Ende des zweiten Weltkriegs nach Demmin in Mecklenburg, seine Heimat. Zuhause in Norwegen wird sie als Deutschenhure beschimpft und ihr Bruder unterbindet jeglichen Kontakt.
Lilla trifft in Norwegen die Liebe ihres Lebens, doch seine Familie stimmt einer Verbindung mit „so Einer“ nicht zu und er fügt sich.
Juni weiß nichts von diesen Familiengeschichten, als sie auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann auf die Insel kommt. Aber hier findet sie Schutz im Haus der Großeltern und Erinnerungsstücke, die Fragen aufwerfen. Auf der Suche nach den Antworten lernt sie sich selbst besser kennen und versteht in der Rückschau ihre Mutter besser.
„Trauer ist die Liebe zu dem, den man verloren hat. Aber sie war wieder aufgestanden und hatte einen Weg gefunden, der voranführte.“
Ich habe das Buch an einem Wochenende durchgelesen, ich wollte es nicht aus der Hand legen. Und vielleicht gehe ich beim nächsten warmen Regen nach draußen tanzen…

geboren im Zeichen des Bücherwurms,
ist seit 1994 Buchhändlerin und liebt Gummibärchen.